Ivy sind wahrlich keine neue Band: Bereits 1994 gründeten Adam Schlesinger (Fountains Of Wayne) und David Chase zusammen mit der Exil-Pariserin Dominique Durand in New York die Band, die jetzt - nach einem halben Jahrzehnt Pause - überraschend wieder mit einem neuen Werk aufschlägt. Wer weiß: Vielleicht hat die Auszeit Ivy ganz gut getan - jedenfalls kommt die ursprünglich im Indie-Pop-Umfeld angesiedelte Band mit diesem Disco-orientierten Werk leichtfüßig und behend in der Jetztzeit an. Im Prinzip stellten sich Ivy hier vollkommen neu auf: Geblieben ist eigentlich nur Dominiques Gesang mit dem charmanten frankophilen Akzent und die traumhaft melodischen Refrains, die Ivy aus dem Ärmel schütteln wie andere Flusen. Die Musik indes basiert dieses Mal ganz eindeutig auf Grooves - oft elektronischer Natur -, in denen selbst die nach wie vor vorhandenen akustischen Elemente eher rhythmisch eingesetzt werden. Es ist dies allerdings nicht nur eine Dancefloor-Scheibe, da Ivy das Popsong-Schreiben keineswegs verlernt, sondern eher sogar perfektioniert haben. "All Hours" funktioniert als durchaus charmanter US-Gegenentwurf zur gerade in Europa wieder abklingenden E-Pop-Welle - mit erstaunlich vielen potentiellen Hits.