Besonders aufdringlich kommt Muriel Zoe auf ihrem vierten Werk wahrlich nicht daher. Ganz im Gegenteil: Es scheint geradezu so, als wolle sie sich mit besonders zurückhaltenden Tönen ins Bewusstsein singen. Das könnte klappen, denn die heitere Gelassenheit als Grundtendenz liegt der Frau, die zunächst in die Jazz-Richtung wanderte, auch im Songwriter-Genre. Und dieses bedient sie erstmals vollständig selbst. Unter der Regie von Maitre d' Stephan Gade gelingt eine Sammlung betont relaxter, folkiger Balladen, die angenehm temperiert daherswingen. Pop ist das allerdings nicht - denn dazu fehlt der melodische Aspekt, der mit solcherlei Anwandlungen einher geht. Vom Jazz ist noch diese luftige Transparenz geblieben, die sich eigentlich nur in diesem Genre erreichen lässt. Schön ist, dass sich Muriel stilistisch nicht bei Vorbildern bedient, sondern bemüht ist, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. Allerdings hätte ein wenig mehr Dynamik nicht geschadet. Ab und an ein Mal schnellere oder lautere Passagen hätten die Scheibe insgesamt zugänglicher machen können. Sei's drum: Für Freunde dieser Art von Musik ist Muriel Zoe (nun endgültig) eine echte Bereicherung.