Als Laura Veirs ihre letzte Tour in unseren Landen absolvierte, stand die Geburt ihres Sohnes Tennessee unmittelbar bevor. Nach dem glücklichen Ereignis sah natürlich auch Laura Veirs irgendwann die Notwendigkeit, ihren Nachwuchs in den Schlaf singen zu müssen. Pragmatikerin, die sie ist, ging sie die Sache professionell an und betrieb mit ihrem Gatten, Tucker Martine, Grundlagenforschung. Das Ergebnis ist nun in Form dieser Sammlung historischer Kinderlieder zu hören, die sie in der amerikanischen Musikhistorie ausgrub. Dabei stieß sie sowohl auf Kompositionen bekannter Altvorderer wie Jimmie Rodgers, Woody Guthrie oder Harry Belafonte, wie auch auf fast verschollenes aus Harry Smiths Folk-Anthologie. Zusammen mit ein paar Freunden (wie z.B. Colin Meloy oder Basia Bulat) wurde das Ganze im heimischen Studio eingespielt. Das Wunderliche dabei ist, dass sich die Sachen - mal abgesehen von einer infektiös gutgelaunten Grundtendenz - gar nicht mal so sehr von dem unterscheiden, was Laura Veirs selbst zuweilen macht. Wie bei ihr sowieso üblich, gleicht arrangementstechnisch kein Stück dem anderen - wobei der Bogen vom Instrumental über das Singalong bis zum kompletten Band-Hoedown reicht. Fans dürften mit dieser Scheibe überhaupt keine Probleme haben und wer nach klassischer Gebrauchsmusik - in dem Fall eben Kinderlieder - sucht, wird hier auch fündig werden.