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13.01.2012
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Michy Reincke - Der Name kommt mir nicht bekannt vor

Michy Reincke - Der Name kommt mir nicht bekannt vor
Rintintin/Indigo
Format: CD

Das Problem von Michy Reincke könnte sein, dass er schlicht doppelt so alt ist wie die Cluesos und Bendzkos unserer Tage - obwohl die eigentlich nichts anderes machen als Reincke seit ca. 30 Jahren: Angenehm temperierten Deutschpop ohne doppelten Boden. "Könnte sein" deshalb, weil Reincke selbst sagt, dass es nur einen schmalen Grat zwischen "Coolness und geistiger Trägheit" gäbe. Und cool will Reincke gar nicht sein. Die Songs der neuen CD kommen angenehm vielseitig daher - wieder mit voller Band nach der letztjährigen Akustik-Einlage "Palais Salam" - und zehren von Reinckes langjähriger Routine. Textlich ist Reincke der reinherzige Romantiker geblieben, der er immer war - singt von sich und seiner Heimatstadt Hamburg, leistet sich aber auch eine 1:1 eingedeutschte Version des Joe Dassin Krachers "Champs-Elysées". Eine gewisse Portion Naivität hat er sich dabei bewahrt und Neues oder gar Provozierendes will er gar nicht und zwingend lustig müssen seine Texte auch nicht unbedingt sein (auch wenn seine Songtitel doch zuweilen zum Schmunzeln anregen). Deswegen gibt es in seinen Sogs auch keine versteckten Botschaften: "What You Hear Is What You Get". Wer vielleicht genau das sucht - einen Musiker, der einfach mit beiden Beinen auf dem Boden geblieben ist und dabei "einer von uns" geblieben ist - der wird mit der neuen CD mit dem rätselhaften Namen sicherlich gut bedient.


-Ullrich Maurer-



Surfempfehlung:
www.michyreincke.de
 

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