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13.01.2012
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MenschMaschine - Hand Werk

MenschMaschine - Hand Werk
Meta/Sunny Moon
Format: CD

Kraftwerk und Jazz - kann das einhergehen? Nicht zwingend und auf den ersten Blick - dann aber doch irgendwie. Das dachte sich jedenfalls der Berner Pianist Oli Kuster und ging die Elaborate des Kultprojektes mit einem klassischen Quartett (und ein Mal Gesang) an. Das Haupt-Problem bei der ganzen Angelegenheit ist das, dass bei Kraftwerk die Wiederholung und beim Jazz die Variation im Zentrum der Betrachtung stehen. Diesen Widerspruch löst auch das "Hand Werk"-Projekt nicht wirklich: Nach dem Durchlauf der ersten Strophe kippen alle Tracks irgendwann in die Improvisationsphase um und dieser Bruch bleibt dann bestehen. Ansonsten machen die Herren (und Gast Nadja Stoller) die Sache nicht unbedingt schlecht: Irgendein Element des jeweiligen Songs wird als Leitmotiv für die eigene Version ausgewählt und auf diesem baut dann der Rest auf. Insgesamt hätte man sich vielleicht mehr Treatments wie jenes von "Das Modell" gewünscht (hier mit Damengesang, Blockflöte und Glockenspiel) - aber das war ja auch bei Kraftwerk selbst so, dass man sich da mehr Songs wie "Das Modell" gewünscht hätte. Ironie der Geschichte: Kraftwerk waren dem digitalen Zeitalter, dem sich ihr ganzes Tun eigentlich widmete, zeitlich dergestalt weit voraus, dass eine händische Bearbeitung des Themas - wie hier - heutzutage fast schon wieder innovativ wirkt.


-Ullrich Maurer-



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