Die Kanadierin Sara Johnston begann als Grümdungsmitglied von Bran Van 3000, arbeitete als Produzentin für andere Künstler und tourte zuletzt als Support von Heather Nova durch unsere Lande. Kann man wissen, muss man aber nicht, denn auf ihren Solo-Arbeiten, so auch diesem neuen Album, beschreitet Sara ziemlich geradlinig und konsequent ihren eigenen Weg. Es gibt sozusagen Rockmusik für Damen. Dieses zweite Werk spielte sie in LA mit der Crème der dortigen Powerpop-Szene ein (unter anderem mit dabei ist Jason Falkner) und machte dabei keine Kompromisse. So gibt es hier alles andere als fragilen Mädchenpop. Es dominieren Power-Riffs, Grunge-Sounds, polternde Rhythmusgruppen und Full Frontal Gesang, den man auch vom amerikanischen College-Rock her kennt, der indes halt normalerweise von Herren geprägt ist. Zwar bieten die Tracks durchaus eine weibliche Note (nicht zuletzt des Gesangs und der Themen wegen), doch auch solche Dinge wie Gitarrensoli und Hardrock-Riffs finden sich zuweilen in der angenehm abwechslungsreich präsentierten Melange (in der es auch Raum für Ruhepole in Form von düsteren Power-Balladen gibt). Insgesamt ist dies jedoch ein brillant inszeniertes, geradliniges Werk geworden.