Auch Down Under gibt es "von YouTube zum Plattenvertrag"-Märchen, die noch wahr werden. Emma Russack veröffentlichte zunächst einige Songs im Web, darunter ein Black Sabbath-Cover, was bei ihrer eher unterschwelligen, zeitgemäßen E-Folk-Variante nach der Cowboy Junkies-Schule eher ungewöhnlich erscheint - bevor sie bei dem kleinen, aber feinen Spunk Records-Label unterkam. Emma schrieb ihre Songs unter dem Eindruck eines Jahres in Südamerika, was sich zwar nicht musikalisch, aber inhaltlich niederschlug. Die Frau aus New South Wales hält nichts von lauten (oder vielen Tönen), sondern verlässt sich ganz auf den warmen Klang ihrer Stimme und sparsamste Begleitung. Diese besteht hauptsächlich aus einer sacht gestreichelten E-Gitarre, zuweilen mit kaum spürbarer Band-Unterstützung und einige Akzente durch Harmonie-Vocals und Steel-Gitarre. Das kommt alles unaufgeregt, aber nicht heiter daher. Während Emma den Blues eigentlich musikalisch vermeidet, hat sie ihn als Sängerin und Songwriterin durchaus. Freunde dieser Musik finden hier - im übertragenen Sinne - weit offene Türen vor.