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10.02.2012
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Maribel - Reveries

Maribel - Reveries
VME/Soulfood
Format: CD

Aufgrund dessen, dass sich das norwegische Noisepop-Quartett Maribel neuerdings eine deutsche Sängerin namens Rebekka Marstein leistet, stellt das zweite Album eine Art musikalischen Bastard dar: Auf der einen Seite gibt es rockorientierte Psycho-Drones nach dem Jesus & Mary Chain-Prinzip, die vom Songwriter und Gitarristen der Band Pal Espen Kapelrud intoniert werden und auf der anderen gibt es hinreißend unkonkreten Girlie-Dream-Pop, der eher an Shoegazer-Traditionen gemahnt. Beides gleichermaßen psychedelisch aufgebohrt und wird mit viel Hall und Effekten verbrämt. Das Komische dabei ist, dass das alles recht gut funktioniert. Zwar erfinden Maribel weder auf dem einen noch auf dem anderen Sektor etwas Neues - das Gegenüberstellen der beiden doch recht unterschiedlichen Ästhetiken stört aber nicht weiter. Wenn man dann noch weiß, dass sich Kapelrud von Nat King Cole und Bossa Nova beeinflusst fühlt (was man tatsächlich nicht so wirklich raushören kann), dann ahnt man, dass sich die Musikanten zumindest Gedanken machen über das, was sie tun.


-Ullrich Maurer-


 

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