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24.02.2012
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Violetta Parisini - Open Secrets

Violetta Parisini - Open Secrets
Emarcy/Harmonia Mundi
Format: CD

Violetta Parisini macht - zwar jazzigen - Folkpop. Ganz schön mutig für eine studierte Philosophin, denn die Kombination Philosophie/Musik scheitert ja oft am eigenen Anspruch. Scheitern tut Violetta auf diesem zweiten Album zwar nicht gerade, aber der Hörer vermisst doch irgendwo einen Anker. Die Songs wurden von ihrem Produzenten Florian Cojocaru zwar umsichtig abwechslungsreich arrangiert - dann aber merkwürdig (und wohl absichtlich) spröde in Szene gesetzt. Die Musik kommt somit gleichermaßen verspielt wie steril daher - das ist wirklich ein eigenartiges Kunststück. Violetta klemmt als Sängerin da irgendwo dazwischen und müht sich redlich, aber dann doch eher vergebens, dem ganzen wirklich Seele und Leben einzuhauchen. Dabei sind ihre Songs gar nicht schuld an dem Malheur: Es ist tatsächlich das eigenartige Klangbild, das diese Scheibe so irritierend macht. Der Gedanke war wohl, sich durch Geradlinigkeit auf das Wesentliche zu konzentrieren - irgendwie schleicht sich aber doch das Gefühl ein, dass mehr hier tatsächlich auch ein Mal mehr gewesen wäre - auch, wenn Violetta gerade in ruhigen Passagen ihre größte Wirkung entfaltet (ein weiterer Widerspruch, der der Klärung bedarf). Eine Hoffnung bleibt freilich: Dass sich diese Scheibe über die Zeit tatsächlich schön hören lässt, denn was nicht gleich ins Ohr geht, muss ja nicht deswegen schlecht sein - nur weil die Hörgewohnheiten nicht bedient werden. Langer Rede kurzer Sinn: Freunde der Gattung hören am Besten selbst mal rein, denn nominell bietet diese Scheibe Potential.


-Ullrich Maurer-



Surfempfehlung:
www.violettaparisini.at
 

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