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24.02.2012
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Red Baraat - Chaal Baby

Red Baraat - Chaal Baby
Jaro
Format: CD

"Baraat" heißt "Hochzeitsumzug" auf Hindi. Das macht Sinn. Denn Sunny Jain, ein indischer Dhol-Drummer (eine Dhol ist eine unter dem Arm getragene Bauchtrommel) und seine acht Musikanten machen im Prinzip gut gelaunte Tanzmusik - wenngleich unter besonderen Vorzeichen. Red Baraat ist ein multikulturelles Musikantenkollektiv aus Brooklyn, das mit den Versatzstücken aus allerlei weltmusikalischer Zutaten ein recht eigenes Gebräu anzettelt. Rhythmisch getrieben wird das alles von den Sounds von Jains Dhol-Drumming auf der einen Seite und einem westlichen Drumkit auf der anderen. Dazu kommt eine stramme Blaskapelle, die alle Nuancen zwischen Soul-Musik, afrikanischen Klängen, Voodoo-Vibes, Jazz und orientalischer Mystik drauf haben. Statt eines Basses gibt es ein Souzaphon und zwei Perkussionisten sorgen für zusätzliches Feuer. Stilistisch ist so ziemlich alles möglich - so löst sich etwa ein Saxophon für ein Be-Bop-Solo, dass dann in einen Klezmer Rhythmus umschlägt, bevor es mit arabischer Melodik Richtung Bollywood geht (dort hat Jain seine Wurzeln) - immer unterlegt vom typischen Klang des Dhol-Tribal-Overdrives des Hauptinstrumentes und ggf. angereichert mit einem Funk-Beat. Solcherlei Acts kennt man inzwischen in Europa recht gut - dass es aber auch in den USA Bedarf für solcherlei Gebaren gibt, ist angesichts der Immigrantensituation eigentlich erklärlich. Sicherlich hilft es dabei, dass Red Baraat in New York ansässig sind. Allerdings: Sie sind natürlich auch die einzige indisch geprägte Mariachi-Band der USA.


-Ullrich Maurer-



Surfempfehlung:
www.redbaraat.com
 

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