Priscilla Sucks jonglieren auf gefährliche Weise mit "Stereotypen". Sowohl, was die Namensgebung, wie auch die Mucke betrifft. So hat sich das gemischtgeschlechtliche Berliner Quartett etwa den Hardrock-Pop auf die Fahnen geschrieben. Das machen sie auch recht gut: Es gibt die übliche Mischung aus harten Rock-Riffs, punkiger Rhythmusgruppe, poppigen Melodien und energischem Gesang. Das Problem dabei: Sowas ist nicht neu und alleine mit der Energie (die Priscilla Sucks als typische Live-Band ausweist) kann man sich schlecht aus dem Meer dieser Art von Bands herausheben. Da haben Priscilla Sucks aber zum Glück zwei Boni: Das sind zum einen die singenden Frontfrauen (denn das Genre ist ja ansonsten eher in Männerhand) und dann ist da noch eine gewisse stilistische Offenheit, mittels derer auch Elemente aus anderen Musikgattungen in die Gemengelage geraten. So überzeugen Priscilla Sucks immer dann, wenn sie von der geraden Spur abweichen. Mal ist es eine Twang-Gitarre, mal ein Rockabilly-Arrangement und mal ein Boogie-Rhythmus, die das Ganze auflockern. Insgesamt kommen Priscilla Sucks so am Ende abwechslungsreicher und somit unterhaltsamer rüber als viele Bands aus dieser Ecke.