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15.06.2012
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Fredda - L'ancolie

Fredda - L'ancolie
Le Pop Musik/Groove Attack
Format: CD

Als Partnerin von Pascal Parisot begann Fredda ihre Karriere 2007, als die "nouvelle vague" der frankophilen Mademoiselles gerade international an Fahrt aufnahm. Aber erst jetzt, mit diesem neuen Album findet Fredda so etwas wie eine eigene Stimme. Bislang erschienen ihre Bemühungen zwar angenehm aber nicht besonders eigenständig. Nun, mit ihrem neuen musikalischen Partner Mocke, dem Gitarristen der Pariser Band Holden, findet Fredda eine eigene Nische. Da ist zunächst mal die höchst poetische Note dieses neuen Albums, mittels derer sich Bilder und Metaphern zu Geschichten universeller Natur verdichten, bei der etwa der morgendliche Kaffee die gleiche Gewichtung hat wie die titelgebende Blume (zu Deutsch Akelei), die vor ihr bereits französische Poeten romantisch verklärten. (Zwei der Texte schrieb übrigens ihre Labelkollegin Marianne Dissard.) Musikalisch sind es - neben den zum Teil verblüffenden Melodien - vor allen Dingen die Arrangements, die aufhorchen lassen. Ganz in der Tradition französischer Musikanten orientieren sich Fredda und Mocke nicht an den Vorgaben eines Backbeat, sondern spielen mit Versatzstücken aus Folk, Swing, Walzer, Beguine, Tango und Blues. Die zumeist akustischen Settings werden nur gelegentlich und äußerst subtil von Mockes Gitarrenarbeit aufgebrochen bzw. unterstützt. Dass das Material in Freddas Küche aufgenommen wurde, passt ins Bild. Das Ergebnis ähnelt nämlich dem, was ihre israelische Kollegin Yael Naim - auch in Paris - ebenfalls vollbrachte: Es entstand ein eigenes Subgenre in dem sich das französische Chanson nur noch als (stets präsenter) Schatten findet, das ansonsten aber alles aufsaugt und emuliert, was sich gerade anbietet, so lange es nur dem Song zugute kommt.


-Ullrich Maurer-



Surfempfehlung:
www.fredda-music.com
 

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