So, so: Eine Scheibe mit Liebesliedern soll als das neue Album des italienischen Trash-Rock-Duos Mojomatics sein. Da wäre man so nie drauf gekommen. Denn erstens haben Matteo Nordin und Davide Zoli im Rahmen ihrer Tätigkeit auch immer den Blues, weswegen Lamentieren - auch wenn es um die Liebste oder Verflossene geht - gar nicht weiter aufgefallen wäre und zweitens gibt es musikalisch voll einen auf die Nüsse. Liebeslieder müssen in Balladenform dargeboten werden, Jungs. Und nicht als rockige Rausschmeißer. Dabei geht das gut ab: Die Mojomatics präsentieren sich als Dirty Little Rolling Stones, Neil Young auf Crack oder die Sex Pistols auf Valium, als Johnny Cashs unter Hochspannung, Bevis Frond für Arme oder Dylan im Dampfdrucktopf. Da ist vieles dabei, was der Fan zu schätzen weiß und wird dargeboten mit der Unbedarftheit chronischer Anarchisten. Kurzum: Es macht Spaß, den Mojomatics zuzuhören, aber so richtig romantische Gefühle wollen dabei nicht wirklich aufkommen.