Hm. "Der Pfarrer schließt mich ein in sein Gebet - Herr, wie komme ich da bloß wieder raus?" lautet der Text (und zwar der ganze) einer der verblüffenden Vignetten, die Marco Tschirpke hier in Form dieser CD unter das Volk zu mogeln sucht. In 40 Minuten schafft er es, den Tonträger mit über 30 Stücken, ungefähr 7.000 Ideen, 120 musikalischen Stilen, Field-Recordings, Gedichten, gespielten Witzen, dadaistischem Quatsch (vor allem) oder philosophischen Erkenntnissen in Reimform vollzupacken. Fünf Jahre brauchte er dafür - und das ist für jedermann nachvollziehbar, der mal versucht hat, Musik zu machen. Dabei ist das gar keine Musik. Jedenfalls nicht wirklich. Es ist aber auch nicht klar, was es ansonsten sein könnte. Kunst vermutlich. Oder audiophiles Kasperletheater. Oder beides. Dass das bereits das vierte Lapsusalbum ist und Tschirpke trotzdem kein Star ist - oder zumindest bekannt -, wundert auch nicht wirklich. Denn wer soll sich so etwas anhören. Und warum? Was nicht heißt, dass vom Erwerb dieses Tonträgers abgeraten werden soll. Nur gewarnt werden möchte.