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06.07.2012
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Peaking Lights - Lucifer

Peaking Lights - Lucifer
Domino Records/Rough Trade
Format: CD

Dass das dritte Album des Gatten- und Musikantenpaares Peaking Lights "Lucifer" heißt, hat eine mehrfache Bedeutung: Zunächst mal heißt "Lucifer" nichts anderes als "Träger des Lichtes" und galt bei den Römern als Verkünder des neuen Tages (bei den Peaking Lights wiederum symbolisiert durch den Titel "Morning Star"). Es ist in dieser Beziehung ein Sinnbild für die positiven Vibes, die dieses Album ausstrahlt. Letztere rühren unter anderem von der Geburt des gemeinsamen Sohnes Mikko her. Dann ist es so, dass Aaron Coynes sagt, dass ihm und seiner Frau Indra Dunis die Songtitel sowieso immer in Träumen kämen. Einer der Tracks heißt gar "Dream Beats". Auch wenn dieser nun tatsächlich genau betrachtet gar keine Beats bietet, ist es doch ein schönes Beispiel für die Art, in der die Peaking Lights ihre Klanglandschaften stets in diesem traumähnlichen Zustand halten, der sich zwischen Schlafen und Wachen einstellt.

Auch auf dem neuen Album spielt dabei die Psychedelia eine dominierende Rolle; allerdings wie gehabt nicht als Selbstzweck, sondern als Gestaltungsmerkmal. Gegenüber der beiden Vorgänger-Alben gibt es auch Entwicklungen zu verzeichnen: Die Tracks kommen wesentlich organischer rüber - selbst dann, wenn elektronische Bestandteile überwiegen; gelegentlich sind sogar konventionelle Melodiebögen zu beobachten und die Ausprägung einer bestimmten Reggae-Ästhetik wird - vielleicht unter den Rahmenbedingungen einer gewissen Krautrock-Unerbittlichkeit - immer dominanter. Sagen wir es mal so: Die Peaking Lights befinden sich auf einer musikalischen Entdeckungreise in ganz eigene Gefilde, an der sie den Zuhörer in Form kontinuierlicher Veröffentlichungen teilhaben lassen.



-Ullrich Maurer-


 

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