So hat man Townes Van Zandt auch noch nicht gehört! Die hier versammelten Herren sind nämlich ihres Zeichens Musikanten der musikalisch etwas anders orientierten Combo Neurosis, die ihrerseits über die "Düsternis Trauer und Zerrissenheit" der Townes'schen Inhalte eine gemeinsame Basis gefunden haben, auf der dieses Projekt fußt. Das Interessante dabei ist, dass dieser Blick von außen zu anderen Resultaten führt, als legten die üblichen Verdächtigen aus dem Townes-Dunstkreis etwa selbst Hand an. Zum einen wählten Kelly, von Till und Weinreich (Wino) - bis auf einige Überschneidungen wie "Lungs" oder "Tecumseh Valley" eher weniger gecoverte Nummern aus Townes' Repertoire und zum anderen präsentieren sie das - trotz folkiger Grundlage - dann doch mit einer gewissen Heavy Metal-Attitüde in Form zwar düsterer, verschleppter Power-Balladen - gelegentlich gar unterstützt von E-Gitarren im Background und ein Mal sogar Synthesizern. Klar: In solchen Kreisen sind die Songs von Townes natürlich etwas Neues und dieses Projekt ist ergo dazu geeignet, das Material des Meisters zumindest einer neuen möglichen Zielgruppe nahezubringen. Doch auch für Townes-Intimi ist die Scheibe nicht besonders schlimm, denn der Geist des Materials bleibt rotz des ungewöhnlichen Settings unangetastet (soweit das Außenstehenden möglich ist).