Neuseeland ist ja so weit von allem entfernt, dass sich bemühte Künstler genötigt sehen, ihre Kreativität lieber näher am Zentrum auszuleben - so wie der Mann, der sich Lawrence Arabia nennt. In der klassischen Tradition eines Troubadours und inspiriert von seinen Reisen entschloss er sich anlässlich eines Aufenthaltes in London, ein relativ reinrassiges Singer-/Songwriter-Album einzuspielen, nachdem er zuletzt mit dem Pop-Genre geflirtet hatte. Das Ergebnis ist aber nun beileibe kein Lagerfeuer-Folk-Album geworden, sondern eines, auf dem Lawrence sein Geschick als Songwriter, seine Eigenarten als Performer und seine Fähigkeiten als Produzent und Arrangeur dazu nutzt, eine neue Facette seines Tuns zu erschließen. Dabei geht er geschickt vor: Die im Prinzip spröde angelegten Storytelling-Songs überraschen immer wieder mit ungewöhnlichen Settings und opulenten Packages wie Bläsern und Streichern - die jedoch pointiert eingesetzt werden und niemals ins Plüschige oder Dramatische abdriften. Der Spatz im Titel diente dabei als "mysteriöses Leitbild" für die Ästhetik des Albums - die allerdings nur teilweise nachzuvollziehen ist, denn obschon leichtfüßig dargeboten, driftet die Sache doch niemals ins flatterhafte ab sondern erscheint wohl durchdacht und geerdet.