Zwar gehört Owen Temple zur Generation der jüngeren Songwriter aus der Americana-Szene, dennoch ist "Stories They Tell" sein sechstes Album. Dem Titel entsprechend gibt es hier klassisches Storytelling-Songwriting im akustisch orientierten Country-Folk-Setting - allerdings teilweise angereichert mit universellen, philosophischen Überlegungen. Der Mann hat also durchaus etwas zu sagen. Was das Musikalische betrifft, so hat Temple wohl schon seit langer Zeit den Punkt passiert, an dem er darüber nachdachte, in welchem Stil er sein Material produzieren solle. Das hat zum einen den Vorteil, dass sich der Zuhörer in den sattsam bekannten musikalischen Settings sofort zurecht findet - andererseits aber den Nachteil, dass Temple als beinharter Traditionalist nicht gewillt ist, irgendetwas zur Weiterentwicklung seines Stils beizutragen, sondern sich vollständig in den Routinen des Genres verliert, weswegen diese Scheibe nicht besonders spannend erscheint. Dafür gibt es jede Menge Material, denn der Erstauflage des Albums liegt ein Live.-Mitschnitt aus dem heimatlichen Saxon Pub in Austin bei.