Nach der Retrospektive "The Truth About Us" folgt nun unmittelbar das neue Album der kanadischen Skydiggers auf Blue Rose Records. Nominell passt die Canadamericana-Band ganz gut in den Roster des Labels - während man sich dieser Scheibe freilich auch ganz unbefangen nähern kann, da es hier nicht um das möglichst tongenaue Aneinanderreihen von Americana-Klischees geht, sondern um Adult-Contemporary-Pop-Musik im allerbesten Sinne. Die Skydiggers vereinen hier Tradition und Moderne in einer Weise, die selbst die alten Cracks noch auf Neuland führt.

So gaben sich einerseits die ehemaligen Gründungsmitglieder, die Gebrüder Peter und Andrew Cash die Ehre, als Gäste aktiv an der neuen Scheibe mitzuarbeiten, während andererseits Produzent Saam Hashemi sogar Samples und Loops als Stilmittel zuließ. Das Material ist zudem ziemlich eklektisch angelegt. So finden sich unverblümte Pop-Nummern im Tom Petty-Stil ebenso wie klassischer Roots-Rock und der von der Band bevorzugte Folk-Pop, der sie früher als kanadische R.E.M.-Alternative auslobte. Die Krönung dabei ist schließlich der Titeltrack, eine unprätentiöse, düstere Solo-Piano-Ballade, die von Peter Maize vorgetragen wird. Wie üblich nutzen die Skydiggers den ihnen zur Verfügung stehenden Fundus an Songwritern, Sängern und natürlich Gästen (denen - wie Jessy Bell Smith - das Spotlight gerne punktuell überlassen wird) weidlich aus und schaffen so ein betont abwechslungsreiches Album, auf dem kein Stück klingt wie das andere. Hashemi sei Dank klingt die Scheibe dabei - ob intim, rockig oder orchestral - aber dennoch wie aus einem Guss. Wer auf Roots-basierte Musik jenseits des Tellerrandes steht, wird hier allerbestens bedient.