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03.08.2012
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Lincoln Durham - The Shovel vs. The Howling Bones

Lincoln Durham - The Shovel vs. The Howling Bones
Blue Rose Records/Soulfood
Format: CD

Texas ist ja nicht wirklich die Geburtsstätte des Blues. Das könnte man angesichts dieses, den Traditionen des akustischen Mississippi-Blues verpflichteten Debüt-Werks des jungen Texaners Lincoln Durham aber glatt vergessen. Einerseits, weil er eine grummelige Reibeisenstimme sein Eigen nennt und deswegen seinen Songs jenen Nachdruck verleihen kann, der den Blues als Lebenshaltung glaubwürdig erscheinen lässt; und zum anderen, weil er durch die weitestgehende Beschränkung auf Gitarre, Gesang und Drums das Wesen des klassischen Blues-Ansatz besser rüber bringt als viele Kollegen, die sich mit voller Montur am Blues-Rock versuchen. Durham selbst ist dabei ein Virtuose auf der Slide-Gitarre (bevorzugt eine 46er Gibson), der gerne auch mal in Led Zeppelin-Manier die Riffs in die Gegend streut. Abgerundet wird die Sache durch ein paar Country-Momente, in denen der Meister dann auch mal den Druck zurückfährt und durch die Beiträge ausgesuchter Gastmusikanten, die jedoch ausdrücklich bloße Akzente setzen und nicht etwa eine Band emulieren sollen. Produziert wurde das Werk von der Szene-Legende Ray Wylie Hubbard, der Durham als ausgewiesener Fan zum Umzug nach Austin bewog, um ihm dort mit seiner Expertise unter die Arme zu greifen. Durham gehört bei all dem zu den jungen Wilden des Genres und ist somit noch nicht den Klischees seiner langjährig amtierenden Kollegen verfallen. Stattdessen nähert er sich seinem Metier als Forscher ohne allzu große konservatorische Absichten. Das macht seinen Sound lebendig und zeitgemäß.


-Ullrich Maurer-


 

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