Sharyhan hätte Lena sein können, der sie beim Vorentscheid für den Eurovision Song Contest vor drei Jahren den Vortritt lassen musste. Anders als Lena trat sie aber bereits damals mit eigenen Stücken an, von denen sich nun auch einige auf diesem Solo-Debüt befinden. Schon damals war sich die Jury auch einig, dass Sharyan ihren Weg schon machen werde - was sich ja nun mit dieser Scheibe bestätigte. Musikalisch entfacht die Frau mit den ägyptischen Wurzeln ein wahres Feuerwerk an zeitgemäßen und allseits kompatiblem Pop-Szenarien, bei denen sie auch die ganze Bandbreite bedient - von der orchestralen Ballade über die gut gelaunt hüpfende Up-Tempo-Nummer bis zum souligen Power-Pop. Das Talent, mit ihrer tragfähigen Stimme auch die größten Räume zu befüllen, bestätigte ihr ja bereits die Jury, die ihr allerdings auch riet, mal jemanden über die Texte schauen zu lassen. Diese stellen dann auch zumindest einen Stolperstein dar, denn dass hier keine Muttersprachlerin am Werke ist, hört man den holprigen und zuweilen umständlichen englischen Texten schon an (aus "parkbenches" werden etwa "parkbanks" - so etwas hätte nicht sein müssen). Andererseits sagt Sharyhan das, was sie sagen möchte, auf die Art, in der sie es sagen möchte - und das muss ja auch etwas zählen, machte es ihre autobiographischen Songs so doch charmant glaubwürdig. Insgesamt ist dies eine Pop-Scheibe, die sich - zumindest musikalisch - den internationalen Vergleich nicht scheuen muss.