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07.09.2012
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Joanne Shaw Taylor - Almost Always Never

Joanne Shaw Taylor - Almost Always Never
Ruf/In-Akustik
Format: CD

Im Falle von Joanne Shaw Taylor haben wir es insofern mit einer interessanten Vertreterin der britischen Blues-Szene zu tun, als dass die Dame ausnahmsweise mal nicht für ihre instrumentelle Virtuosität, sondern als Vokalistin ausgezeichnet wurde. Natürlich kann Joanne auch Gitarre spielen (was sie etwa bei dem Konzert zum Diamond Jubilee der Queen zeigte und was - unnötig überdeutlich auch im bei den Endlos-Soli im letzten Drittel der nun vorliegenden dritten CD zu vernehmen ist) - aber: Die Dame sprang über ihren Schatten und ließ das neue Werk in Austin-Texas von Mike McCarthy produzieren - der eher auf Americana spezialisiert ist, als auf Blues. Das zahlte sich aus, denn bei einem Großteil der neuen Songs dient der Blues quasi nur noch als Grundlage, während Joanne ansonsten sich für alle möglichen Richtungen offen zeigt - Roots-Rock, Country, Folkpop und sogar ansatzweise für Soul etwa. Da viele der Nummern auch eingängige Melodien oder griffige Riffs aufzuweisen haben, bietet diese Scheibe deutlich mehr als eben nur routiniert abgearbeitete Blues-Klischees. Zumindest großteils, denn ganz kann Joanne von ihrem Butterbrot auch nicht lassen und serviert gegen Ende dann doch einige typische Blues-Balladen, bei denen natürlich ihre Qualitäten als Instrumentalistin demonstriert werden, die aber - des strikten Schemas wegen - songwriterisch nicht so viel hergeben wie der Rest der eigentlich insgesamt kurzweiligen und überzeugenden Scheibe.


-Ullrich Maurer-


 

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