Nominell sind Ben Raine und Nina Wagner auf dem Papier nur ein weiteres Projekt, das sich auf das Duo-Format als optimale Plattform eingeschossen hat. Vergleiche mit den etablierten Acts dieser Sparte drängen sich aber wirklich nicht auf, denn The Unkindness Of Ravens haben sich - mit ihren Mitteln - eine Nische auserkoren, die von anderen Duo-Formationen nicht mal ansatzweise bedient wird. Ben als Bassist und Nina als Sängerin schaffen es, mit wenigen Zutaten eine Klangwelt zusammenzubasteln, wie sie in dieser Form selbst manch vollständige Band nicht hinbekommt. Das ist alles ziemlich heavy, düster, dräuend, gefährlich, polternd und sehr urban und - dank effektiv implementierter Elektronik und einem Hang zu psychedelischen Verfremdungen - auch ein wenig spacig. Das alles, ohne sich in nahe liegenden Industrial- oder Heavy-Klischees zu verlieren. Das Ganze wird kompromisslos linear durchgezogen - ohne auf Hörgewohnheiten oder Moden Rücksicht zu nehmen. Tatsächlich haben es The Unkindness Of Ravens geschafft, eine ganz eigene Gemengelage mit zu konstruieren.