Wir erinnern uns: Ripley Johnson ist der Mastermind der Weird-Folky-Indie-Band Wooden Shijps und hat zusammen mit seiner Lebensgefährtin Sanae Yamada das Projekt Moon Duo losgetreten, um möglichst hemmungslos vom Leder ziehen zu können. Neben unzähligen EPs spielte das Duo 2010 in Berlin das Debüt-Album "Mazes" ein. Die neue Scheibe heißt "Circles" und ist eben das: Ein Zirkelschluss, bei dem Moon Duo alle Einflüsse - Psychedelia, Elektronica, Shoegazing, Noise-Pop, New Wave und Krautrock - schön konsequent und in epischer Breite, ja auf gewisse Weise sogar unerbittlich auf den Hörer los lassen. Das klingt mal nach Suicide, mal nach den Stone Roses, mal nach Velvet Underground und des Öfteren nach Jesus & Mary Chain. Pop ist das jetzt nun nicht mehr unbedingt, aber eine höchst unterhaltsame Melange, in der sich besonders Johnson als Motor und Haupt-Protagonist so richtig suhlt. Dass die beiden Mondsüchtigen seit der letzten CD zig mal umgezogen sind und die Inspiration für dieses Werk von einem philosophischen Essay herrührt, tut nichts zur Sache. Denn besonders philosophisch ist die Musik des Moon Duos nicht - wohl aber ziemlich abgefahren.