Zumindest einer hat Spaß, wenn eine neue Tom Gillam-Scheibe ansteht: Der Meister selbst nämlich. Und das hört man diesem neuen Album auch an. Und was gut für Gillam ist, muss folgerichtig auch gut für uns sein. Behauptet er. Diese Argumentation kann man aber auch irgendwie nachvollziehen, denn der Mann aus Austin geht mit einer dergestalten Spielfreude an die Sache heran, als gälte es, Blumentöpfe zu gewinnen. Dabei variiert er - nach seinem Maßstab - gewaltig, im Genre-Kontext freilich nur innerhalb desselben. Es gibt Americana-Songs jeder Art - mal rockig, mal poppig, mal locker, mal druckvoll und eine Handvoll Balladen obendrein. Was im Gegensatz zur letzten Scheibe auffällt, ist Gillams Spaß an der Slide-Gitarre. Das zeitigt einige Nummern, die man gerne als Bluesrock bezeichnen kann, denn Gillam ist nicht eben ein feinsinniger Slide-Gitarrist (wie Ry Cooder etwa), sondern bei ihm darf es auch mal krachen. Und obendrauf packt Gillam noch ein wenig Southern Swing. Insgesamt kommt die Sache wesentlich kurzweiliger und knackiger daher als die etwas zu beliebigen US Rails Elaborate (an denen Gillam ja auch eifrig mitwirkt) - bietet aber auch nichts wirklich Neues.