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23.11.2012
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Producers - Made In Basing Street

Producers - Made In Basing Street
India Media Group/Big Lake Music/Rough Trade
Format: CD

Pop Musik - egal wie intelligent sie erscheinen möchte und wie gut sie am Ende klingen mag - braucht vor allen Dingen eines: Melodien. Und das scheinen die hier im Rahmen eines Supergroup Projektes versammelten Produzenten komplett vergessen zu haben. Das kann nur eines bedeuten: Alters-Demenz - denn wie es in der Info ganz richtig heißt, sind Lol Creme, Trevor Horn und Stephen Lipson zusammen für etwa 200 Hitsingles der letzten 40 Jahre verantwortlich. Zusammen mit dem Session-Drummer Ash Sloan brachen diese Herren nun auf, die junge Künstlergeneration mit ihrem in Jahrzehnten angesammelten Wissen zusammenzuführen. Im Prinzip ist das ein löbliches Ansinnen. Wie es dann aber zu diesem verkopften, blutleeren, klinisch toten Monsteralbum hat kommen können, bleibt rätselhaft. Denn das, was die Herren beflügelt haben könnte, scheint einzig der technische Aspekt ihres Tuns gewesen zu sein. Denn es wird sich so schnell kein Album finden, das besser klingt, vielseitiger arrangiert wurde und handwerklich perfekt inszeniert wurde. Nur: Es gab da leider nichts, das diesen Aufwand gerechtfertigt hätte. Musikalisch nudeln alle Tracks entweder auf maximal zwei Akkorden herum (zugegebenermaßen zuweilen höchst komplex, orchestral und intensiv) oder aber verfolgen extrem langweilige, flache und vorhersehbare harmonische Konzepte und Melodiebögen. Hinzu kommt, dass die Jungs nicht mal auf die Idee kamen, das Ganze etwa mit einer Sängerin zumindest attraktiver zu gestalten. Fazit: Ohne brauchbares Songmaterial muss zwangsläufig auch der ausgebuffteste Produzent scheitern. Da können sich ja selbst Unbedarfte das Ausmaß dieses Scheiterns ausmalen, wenn gleich drei davon zu Gange waren.


-Ullrich Maurer-


 

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