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30.11.2012
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Jenifer Jackson - The Day Happiness Found Me

Jenifer Jackson - The Day Happiness Found Me
Home Office
Format: CD

Jenifer Jackson hat eigentlich alles, was es für eine solide Karriere als Songwriter-Ikone bräuchte: Eine glasklare, tragfähige Gesangsstimme, eine solide Ausbildung - auch in Sachen Jazz - ein Händchen für schön unkonkretes, filigran/melodisches und altmodisches Songwriting, die Fähigkeit fließend Italienisch zu sprechen (und zu singen) und Französisch obendrein, die besten Connections in der Musikantenszene mit zahlreichen Freunden in Schlüsselpositionen, eine solide Basis in New York, eine weitere in Austin, Texas (wo sie seit einigen Jahren lebt), eine Reihe anspruchsvoller, vielseitiger Veröffentlichungen und sogar Erfahrungen als Film- und Commercial-Komponistin. Warum es mit der soliden Karriere nicht so recht geklappt hat, kann niemand und schon gar nicht sie selbst sagen. Wahrscheinlich sind ihre Songs einfach nicht kommerziell genug oder sie passen eben in kein gängiges Konzept. "Story Of My Life" seufzt sie gerne, darauf angesprochen.

An den Veröffentlichungen kann es nicht liegen: Ihr neuestes Werk "The Day Happiness Found Me" ist zwar eine zurückhaltend inszenierte Folkpop-Scheibe geworden, auf der sie im Trio-Format ohne Drummer agiert - bietet aber alle Qualitäten, die Jenifers Songwriting auszeichnen: Ein grundsätzlich romantisch verklärtes Setting mit leicht unbestimmten Retro-Vibes, makellosen Gesang, unpeinlich poetische Lyrics mit einer ganz eigenen Formulierungsvielfalt, harmonisch immer wieder überraschende Songstrukturen, exquisite Instrumentierung und Präsentation, und sogar hin und wieder Pop-Momente. Die Scheibe vermittelt dann aber auch wieder dieses Gefühl, dass Jenifer hier am Ende sogar noch unter ihren Möglichkeiten agiert und mehr am Ende vielleicht dann doch mehr gewesen wäre. Das hat die Scheibe mit ihren anderen Werken gemein - und das ist vielleicht auch das, was den großen Durchbruch bislang verhindert hat. Dennoch: Für Freunde des Genres ist dieses Album - das übrigens trotz des Titels eher melancholischer Natur ist - durchaus zu empfehlen. Und dazu braucht nicht ein Mal Joni Mitchell als Referenz bemüht zu werden, denn ein eigenes (und eigenwilliges) musikalisches Gesicht hat Jenfier Jackson unter dem Strich gewiss.



-Ullrich Maurer-



Surfempfehlung:
www.jeniferjackson.com
 

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