Im Vorfeld der Veröffentlichung des Irrepressibles-Debütalbums präsentierte sich Jamie McDermott als pfauenartiger Dirigent eines reichhaltig besetzten Kleinorchesters, ausgefeilter Bühnendramaturgie und originellen Kostümierung. Kaum zu glauben, dass er auf diesem zweiten Album nun eine ziemliche Kehrwendung vollzieht und sich als nachdenklich dräuender Philosoph in einem vergleichsweise asketischen musikalischen Umfeld präsentiert, in dem obendrein feinsinnig arrangierte Elektronik und nicht mehr die bisher gewohnte Streichkapelle das Setting dominieren. Dann aber wieder muss im Nachhinein attestiert werden, dass McDermott ja auch bislang keineswegs ein musikalischer Haudrauf war und auch immer eine Portion Düsternis die musikalische Grandezza begleitete (bis hin zur Licht-Dramaturgie der Irrepressibles-Shows).

Und: Leute wie McDermott lassen sich ja sowieso nicht in Schubladen stecken und die bislang schon gewohnte Emotionalität und Intensität seines gesanglichen Vortrages bleiben uns ja auch erhalten - nur halt in einer anderen musikalischen Umgebung. Kein Wunder - ist schließlich auch diese Scheibe ein Kapitel in der Suche nach einer besseren Welt, der sich McDermott offensichtlich verpflichtet fühlt. Und: Bei den Irrepressibles geht es auch immer ein wenig um Provokation und Herausforderung. Im Prinzip haben McDermott und seine Musikanten also durchaus alles richtig gemacht.