Bislang zeichneten sich die Werke der Komponistin und Dozentin für Filmmusik und Sounddesign durch eine vielleicht zu hingebungsvolle Zuwendung zur Kafeehaus-Romantik aus. Zwar fühlt sich auch das neue, mit dem eigenen Quartett eingespielte Werk im Grunde genommen noch den poetischen Idealen einer potentiell besseren Welt verpflichtet, jedoch kommt - nicht zuletzt durch die Beiträge der drei mit einer Unzahl von Instrumenten bewaffneten Herren sowie der Gäste Mulo Francel und Andreas Hinterseher (von den Labelmates Quadro Nuevo) an Saxophon respektive Akkordeon eine gewichtig jazzige Note ins Spiel, die Martinas Geigenspiel in einen deutlich erweiterten Kontext setzt. Eine geschickte Songauswahl, bei der liebevoll verbogene Klassiker und eigene Kompositionen sich abwechseln, tun ein weiteres, um diese zu Martinas bislang vielseitigster und zugänglichster Scheibe zu machen. Gleichwohl sich natürlich der eine oder andere Walzer einschleicht - das dann aber ohne Sahnehäubchen und Zuckerguss.