Polina geht - aber wohin denn eigentlich? Das wird musikalisch anhand der vorliegenden Veröffentlichung nicht so recht deutlich. Denn Bettina Mischke & Co. machen Deutschpop mit Disco-, Jazz- und Trip-Hop-Faktor, der allerdings mehr Fragen aufwirft als beantwortet. Warum zum Beispiel flüstert Bettina stetig? Warum zügeln sich die versierten Musiker, die Bettina unterstützen, sich im entscheidenden Augenblick eigentlich immer, anstatt mal befreit loszulassen? Warum werden die von Mitstreiter Matthias Steingass im Prinzip so unkonkret, dass sie am Ende nicht verbindlich erscheinen? Und warum nannte Bettina das Projekt "Polina geht!"?

Nun ja: Das sind Fragen, die könnte man beantworten - muss man dann aber auch wieder gar nicht. Dass das Projekt ein wenig mystisch daher kommt - also nicht zum Beispiel mit einer Botschaft oder einem Statement oder gar einem Anspruch -, ist ja auch irgendwie reizvoll, weil sich da jeder seinen Teil denken kann. Und unangenehm ist das ja auch nicht gerade, denn der o.a. Mix in Verbindung moderner Studiotechnik und einer Prise Elektronik bietet ja auch viele interessante Details. Und auch als Club-Tracks kann man die Songs ganz gut brauchen. Und: Dass sich die Band nicht in Pop-Beliebigkeiten ergeht, zeichnet sie ja auch irgendwie aus. Betrachten wir dieses Projekt eben mal als geheimnisvoll - was dann ja auch wieder irgendwo etwas Magisches assoziiert.