Nach einer Auszeit von acht Jahren gibt es nun wieder ein neues Album der schottischen Band Texas - und dass es das gibt, ist gar nicht mal so selbstverständlich, denn Gitarrist Ally McErlaine - neben Sharleen Spiteri stets die zweite kreative Kraft hinter dem Projekt - rang ab 2009 aufgrund eines Blutgerinsels im Hirn mit dem Tode. Er war es nämlich, der quasi vom Krankenbett aus die Genese des neuen Albums betrieben hatte (Sharleen hatte sich zwischenzeitlich ja die Zeit mit Solo-Alben vertrieben). Insofern ist es dann eigentlich auch nicht verwunderlich, dass sich das auch musikalisch niederschlägt.

Zwar sind die Melodien und Grooves des neuen Werkes ultra kommerziell und poppig ausgefallen, aber jeder Track ist mit faszinierenden und prominent platzierten Gitarrenfiguren unterlegt - ohne dass es deswegen gleich in Gitarrenrock oder Powerpop ausartete. Das ist insofern bemerkenswert, als dass sich McErlaine - zumindest auf den Studio-Alben - früher eher zurückhielt, obwohl der Texas-Sound zu Beginn der Karriere wesentlich edgier war, als heutzutage. Das Texas bei diesem neuen Album sowohl mit Bernard Butler wie auch Richard Hawley zusammen arbeiteten, mag diesen Umstand zwar noch beflügelt haben, letztlich ist es aber wohl McErlaines Verdienst, dass die neue Scheibe so klingt, wie sie es tut. Modern oder hip ist das alles nicht - aber auch das gehört zum Konzept des neuen Albums: Das ist klassisch zeitlose, eingängige Popmusik, die einfach auch gar nicht mehr sein möchte.