Als anonymer Songwriter und graue Eminenz - insbesondere der Club-Szene - machte sich Nosie Katzmann in dieser Szene im Laufe der Jahre einen Namen, während er selbst als Interpret nie so richtig in Erscheinung trat. In den letzten 15 Jahren arbeitete er die erste Phase seines Schaffens bis zur Jahrtausendwende mehr oder minder intern auf, bis er nun - quasi mit der Essenz der daraus gewonnenen Erkenntnisse - mit diesem Album als ausformulierter Pop-Maestro reüssiert. Tatsächlich hat es schon lange keine Pop-Scheibe (die auch gar nicht mehr sein will als das) mit dergestalt vielen und unterschiedlichen, geschickt ausformulierten Tracks gegeben. Jede einzelne der Nummern hätte - auf ihre Art - das Zeug zu einem Single-Titel.

Dabei ist Katzmann in der Wahl seiner Mittel nicht wählerisch. Zwar kommt vieles aus der Elektronik-Ecke, aber ebenso gibt es Gitarren-Pop, New Wave-Sounds, eine Prise Soul und Club-Mucke in verschiedensten Ausprägungen. Die Basis bilden jeweils grundsolide Songs, die auch ohne Brimborium funktionieren (so leistet sich Katzmann z.B. eine Piano-Ballade - wie um das zu beweisen), die insbesondere in Sachen Melodie und Struktur besonders pfiffig ausgefallen sind. Lediglich der etwas blasse Gesang Herrn Katzmanns fällt dagegen etwas ab. Aber: Es ging ihm ja gerade darum, dieses Mal die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Insofern stimmt das Gesamtpaket also.