Das zweite Album von Louis Jones und seinen Spectrals, "SOB Story", ist das, was man eine regelgerechte, zeitgemäße Beat-Scheibe schimpfen darf. In schönster britischer Proletarier-Manier schustert Jones hier seine Kitchen-Sink-Dramen und die Erlebnisse seiner Working-Class-Antihelden in Form kleiner, vetrackt verschachtelter und komplex inszenierter Gitarrenpop-Songs mit dezidiert britischem Feeling zusammen. Dass er dabei Dave Edmunds und Elvis Costello als seine größten Inspirationsquellen anführt, wundert nicht - auch wenn er noch nicht deren souveräne Routine erreicht hat, weswegen sich seine Songs vom Konstrukt her zuweilen etwas zu hektisch und verspielt daherkommen. Zwei Jahre on the road haben indes ihre Spuren hinterlassen, sodass zumindest die Darbietung des von JR White von den befreundeten Girls produzierte Album eine gewisse Routine und Spielfreude erkennen lässt.