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07.02.2014
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Tinariwen - Emmaar

Tinariwen - Emmaar
Wedge/Pias Cooperative/Rough Trade
Format: CD

Dass das neue Album der Wüstenkrieger - zumindest klanglich - wieder mehr in Richtung "Rock'n'Roll" geht, während das Vorgängerwerk "Tassili" eher eine akustisch geprägte Reflektion über die Wurzeln ihrer Musik war, ist leicht erklärlich, denn die Lage im heimatlichen Mali war zwischenzeitlich so instabil geworden, dass sich die Nomadentruppe um Ag Alhabib dazu entschloss, ausnahmsweise einmal außerhalb Malis aufzunehmen. Dazu zog man sich nach Joshua Tree zurück, denn, so Bassist Eyadou Ag Leche - in der Wüste musste es schon sein.

Wie gesagt, geht es klanglich wesentlich elektrischer zu und einige westliche Gäste wie z.B. Matt Sweeney oder Red Hot Chili-Gitarrist Josh Klinghoffer verstärken diesen Eindruck noch. Inhaltlich sind sich die Nomadenbrüder indes treu geblieben und singen über die Sorgen und Nöte, die ein Wüstenvolk halt nun mal hat - durchaus mit Bezug auf die aktuellen politischen Entwicklungen. Das Ganze wird im Shout & Response-Verfahren vorgetragen - im Wechsel mit den zahnradartig ineinandergreifenden Gitarrenfiguren und dem eher monotonen Klangteppich aus diversen Percussion-Instrumenten. Musikalisch hat man sich dieses Mal für relativ geradlinige, ebenfalls monotone Drones entschieden, die des Öfteren ganz ohne Melodien auskommen müssen (und wenn es solche gibt, dann sind es die auch von anderen Acts dieser Art bekannten, traditionellen Gesangsmotive der Tuareg). Mit "Emmaar" festigen die "afrikanischen Rolling Stones" ihren Status als Eckpfeiler des Wüsten-Blues (obwohl Blues auf diesem Album eine untergeordnete Rolle spielt). Mehr passiert allerdings nicht.



-Ullrich Maurer-



Surfempfehlung:
tinariwen.com
 

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