Dass in Norwegen der Blues nicht den Status hat, den er angesichts des schlechten Wetters dort eigentlich haben könnte, liegt schlicht daran, dass die meisten norwegischen Musikanten einen anderen musikalischen Weg gefunden haben, mit der Tristesse umzugehen. Christina Skjolberg ist da ein wenig direkter, denn bei ihr ist der klassische, elektrifizierte Chicago Blues der treibende Motor ihres Tuns. Dabei bleibt es freilich nicht: Christina hat sich Jimi Hendrix auf die Schulter tätowieren lassen und scheut auch sonst nicht davor zurück, alle möglichen musikalischen Element zwischen die Blue Notes rutschen zu lassen. Neben Rockmusik sind das vor allen Dingen Funk und Soul. Das Ganze wird weitestgehend druckvoll dargeboten - mit Balladen und Slow-Blues hat es Christina nicht so sehr. Es ist bei all dem natürlich nicht so, dass Christina Skjolberg hier irgend etwas Neues machte - aber ihre jugendliche Frische alleine trägt dafür Sorge, dass aus diesem Debüt-Werk keine knochentrockene Retro-Scheibe wurde.