Als Mitglied des portugiesischen Ensemble Madredeus schlug Rodgrigo Leão zunächst eine ganz normale Karriere als Bandmusiker ein, bevor er sich dann - vor 20 Jahren - entschloss, lieber aus dem Hintergrund als graue Produzenten-Eminenz zu arbeiten und auf diese Weise eine in Portugal höchst erfolgreiche Solo-Karriere absolvierte. Die hier versammelten Songs aus der Zeit ab 2004 zeigen den stilistisch vielseitigen Melancholiker in bester Gesellschaft einer Reihe von stimmungsmäßig gleichgesinnten Kollegen aus dem angelsächsischen Lager, die ihn hier als Gastsänger unterstützen. So geben sich unter anderem Beth Gibbons, Neil Hannon, Stuart A. Staples, Scott Matthew und Joan As Policewoman die Ehre, die operettenhaft arrangierten und mit cinemascopischer Grandezza inszenierten Kammerpop-Kleinkunstwerke auf höchst unterschiedliche Art mit nachtschattigem Leben zu erfüllen. Aufgrund der nationalen Vorbelastung ist dem Ganzen ein gewisser Schwermut nicht abzusprechen, der indes mittels vieler, kleiner, musikalischer Details durchaus wieder aufgefangen bzw. balanciert wird. Und überhaupt: Wer die o.a. Künstler zu schätzen weiß, der wird sich eh in der Welt des Rodgrigo Leão zu recht finden.