Eigentlich ist es ja schon ihre dritte Platte, aber soweit es uns in Europa angeht, könnte es genauso gut die erste sein: "Völlig unbekannt, aber durch und durch genial", lautet das Urteil für die zwei Amerikaner. Und das ist eigentlich fast schon verwunderlich, denn eigentlich spielen die Geschwister Meg und Jack White aus Detroit, Michigan, einfach kompromisslos den Blues - klassisch und ohne Effekthascherei, bewaffnet nur mit Gitarre und Schlagzeug. Doch im Zeitalter der Limp Bizkits, Linkin Parks etc. ist das so erfrischend, daß man fast vergißt, daß man etwas sehr Ähnliches (minus der Slacker-Attitüde) schon vor 30 Jahren von Johnny Winter oder Rory Gallagher und Taste gehört hat. Oder etwas später in den hellsten Momenten der Pixies, bei Beck oder bei der Jon Spencer Blues Explosion. "White Blood Cells" jedenfalls ist eine Platte, die die letzten 30 Jahre des kommerzialisierten Musik-Biz so gekonnt ausblendet, daß es eine helle Freude ist! In Amerika sind die zwei schon in aller Munde, wann endlich auch hierzulande?