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30.08.2013
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Dota - Wo soll ich suchen

Dota - Wo soll ich suchen
Kleingeldprinzessin/Broken Silence
Format: CD

Rein was die musikalische Thronfolge betrifft, müsste Dota Kehr mittlerweile eher eine Kleingeldkönigin sein. Denn als solche beherrscht sie mittlerweile souverän das Gebiet des "Female Fronted German Songwriting" - um mal den Begriff des Liedermachens nicht weiter bemühen zu müssen. "Wo soll ich suchen" ist mittlerweile Dotas 11. Album - dieses Mal ohne Stadtpiraten im Namen, aber keineswegs rein solo, sondern mit einigen netten Gästen und Zutaten (etwa Blaskapelle oder Streicherensemble) angereichert. Dota rockt hier auch nicht (natürlich nicht - sie ist ja kein Mann), sondern swingt sich eher durch ihr Oeuvre. Das hat etwas Französisches an sich - und natürlich auch unterschwellig etwas Brasilianisches, denn dem Land ist Dota ja schon seit Jahren verbunden. Die Texte sind gewohnt humorvoll aber nicht lächerlich, emotional aber nicht peinlich, intelligent aber nicht clever und poetisch aber alltagstauglich (und das verblüffend simpel - statt "Festmahl" heißt es einfach "Schmaus" und schwupps - schon hört man hin). Das kennt man ja von Dota. Interessant, dass es ihr so gelingt, mit genau beobachteten Bildern Geschichten zu erzählen, ohne Erzählkonventionen bemühen zu müssen. Und ganz zum Schluss gibt es mit dem vertrackten Walzer "Risse" sogar noch einen nahezu perfekten Dota-Song, der alles verdichtet, was Dota insgesamt ausmacht. ("nahezu" weil ca. eine Minute zu kurz).


-Ullrich Maurer-


 

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