Das schweizerisch-belgische Duo Lottchen ungewöhnlich zu nennen, wäre noch eine Untertreibung. Weniger, weil sich hier die Vokalistin Eva Buchmann und die "Klöppelinstrumentalistin" Sonja Huber (die Vibraphon und Marimba bedient) zusammengefunden haben, um eine Sammlung eigener Kompositionen und überraschender Coverversionen in jazziger Atmosphäre einzuspielen, sondern weil sie dieses auf eine so eigene Art tun: Die besagten Vocals z.B., die ganz eindeutig den Dreh und Angelpunkt ausmachen, sind mal verbal und mal non-verbal gehalten - wobei sich Eva Buchmann nur scheinbar an den Scat-Traditionen des Jazz orientiert - im Grunde aber eine eigene musikalische Sprache kreiert. Ähnlich verhält es sich mit den Beiträgen Sonja Hubers - denn hier geht es nicht um fingerflinke Virtuosität, sondern um das Kreieren von Strukturen, die dann wiederum das Gerüst bestimmen, innerhalb dessen sich Eva bewegt. Dass das Ganze dabei keineswegs verkopft daherkommt, sondern durchaus sogar mit einer gewissen poppigen Note dargeboten wird, zeigt, dass die studierten Damen ihr Metier aus den richtigen Gründen betreiben - nämlich nicht, um ihre theoretischen Fähigkeiten praktisch umzusetzen, sondern um Songs zu präsentieren.