Zwar sieht sich der Brite Andrew Roachford dem Gefühl nach als reinrassiger "Soul-Man", doch läge diese Klassifizierung angesichts seines aktuellen Albums "The Beautiful Moment" dann doch etwas daneben. Zwar hat der Mann aus London mehr Soul in der Stimme als mancher Kollege, der sich engstirniger an die Genre-Konventionen hält, aber musikalisch fächert er hier dann doch eine große Palette von Stilen auf, die seine Scheibe auch für Freunde anderer Musikgattungen interessant macht. Dass er dabei nach all den Jahren immer noch Nischen findet, die er bislang nicht bediente - hier z.B. Zydeco oder Gospel -, zeichnet den Mann natürlich besonders aus. Was auf dieser Scheibe zudem noch neu für Roachford ist, ist eine gewisse Grandezza, etwa in Form von Streichersätzen oder Chören, die sich jedoch nicht aufdrängt, sondern - ganz im Gegenteil - eher demütig in den Hintergrund gemischt wurde. Und dass er - ggf. bestärkt durch seinen Nebenjob als Sänger bei Mike & The Mechanics - auch nichts gegen gute Popmusik hat, zeitigt auch auf dieser Scheibe wieder attraktive Ergebnisse. Und weil er schließlich als Sänger durchaus eine eigene Note mit hohem Wiedererkennunsgwert hat, gerät die Sache nie in Gefahr, beliebig, vorhersehbar oder gar verwechselbar zu werden.