Nun ist also auch Of Montreal-Kernzauberer Kevin Barnes in den 70s angekommen. Obwohl er bislang die Vorteile von Computern durchaus zu schätzen zu wissen schien, entschied er sich dieses Mal für einen konventionellen, analogen Ansatz, Zunächst ein Mal ließ er sich durch einen San Francisco-Aufenthalt grundsätzlich inspirieren, bevor er dann eine Band gleichgesinnter in Athens, Georgia, versammelte und das neue Album live mittels einer analogen Bandmaschine einspielte. Das Ergebnis bietet dann auch gleich dieses trashige Rock'n'Roll-Flair, das man sich von solch einer Produktion erwartet.

Mit einer Handvoll ordentlicher Songs im Gepäck lotet Barnes hier seine Möglichkeiten als alternativer Dylan, Richards, McGuinn, Young oder Parsons aus und bietet einen kunterbunten, angeschrägten und leicht psychedelischen Rundumschlag in Sachen 70s Kulturpflege, der dank der Beiträge seiner Musiker auch mit Steel-Guitar, Mandolinen, Fidel und Keyboards - recht abendfüllend orchestriert wurde. Schade nur, dass er seiner Gesangspartnerin Rebecca Cash nicht mehr Raum gibt, denn gerade die Tracks, bei denen sie zusammen agieren, gehören zu den stärksten der Scheibe.