Simon Fisher Turner ist einer der großen, klassischen, britischen Soundtrack-Komponisten. Insofern kann man sich schon denken, dass er sich etwas dabei denkt, wenn er einen Soundtrack für einen Stummfilm schreibt. Als er das zuletzt für den Arktis-Expeditions-Film "The Great White Silence" von 1924 tat, verwandte er Gerätschaften, die in direktem Zusammenhang mit der zugrundeliegenden Expedition von Robert Scott standen. Für die Vertonung des Bergsteiger-Films "The Epic Of Everest" (ebenfalls 1924) wählte er einen anderen Weg. Hier ließ er - unter Beteiligung diverser gleichgesinnter Kollegen, die er über das Web zusammentrommelte (darunter Cosi Fanni Tutti) Klänge und Strukturen kollidieren. Bei der hier dokumentierten Reise handelte es sich um eine gescheiterte Expedition zur Bezwingung des Mount Everest. Wir dürfen also kein heiteres Klang-Konzert erwarten, sondern spröde Sounds und strenge Strukturen, die öfter an den fehlenden Geräuschetrack des Films als an Musik erinnern. Reinen Unterhaltungswert hat die Scheibe schlicht keinen: Das ist reine Klangkunst nach Vorlage, die ausschließlich für Spezialisten geeignet ist.