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08.11.2013
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Howe Gelb - The Coincidentalist

Howe Gelb - The Coincidentalist
New West/Warner Music
Format: CD

Nachdem Howe Gelb mit seiner letzten Giant (Giant) Sand-Scheibe einen - vielleicht sogar unerwarteten - Volltreffer eingefahren hatte, kommt der Meister nun wieder unter eigenem Namen daher. "Solo" kann man das allerdings nicht nennen, denn Gelb ließ sich von M. Ward, Will Oldham, KT Tunstall, Andrew Bord und Steve Shelley von Sonic Youth unterstützen. Dass er nun auf dem klassischen Americana Label New West gelandet ist, macht in gewisser Weise sogar Sinn. Denn spätestens seit Gelb gelernt hat, seine fragmentarischen Ideen-Stürme in kompletten Songs zu bündeln, ist seine Kunst ja auch Außenstehenden (und nicht bloß den fanatischen Fans) verständlich geworden. Dieses Mal zehrt Gelb geschickt von seinem eigenen Backkatalog - zitiert sich also gekonnt selbst - und lässt seine ständig wachsende Vorliebe für Jazz einfließen; meist in Form verstiegener Piano-Einlagen, die indes auch bei Ragtime, Vaudeville und Honky Tonk wildern. Hinzu kommt zuweilen ein hysterischer Damen-Chor, der gleichermaßen an Gelbs "Blue Marble Girl"-Phase wie an 60s Werbejingles erinnert. Denn natürlich ist Gelb auch nicht auf den neuen Label zum Konformisten geworden - sondern eben zum Coinzidentialisten (das ist nach eigener Aussage jemand, der Zufälle als solche erkennt und hinnimmt, aber nicht zu ergründen versucht).


-Ullrich Maurer-


 

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