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17.10.2014
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Mine - Mine

Mine - Mine
Styleheads/Groove Attack
Format: CD

Das gleich mal vorweg: Eine Scheibe wie dieses Debütalbum der Mainzerin, die sich einfach Mine nennt, hat man - aus deutschen Landen - noch nie vernommen. Denn Mine versteht es, mit minimalsten musikalischen Mitteln (meist Stimme, Piano und hymnische Gospelchöre) und keinerlei stilistischen Schemata absolut einzigartige Klangstücke zu fabrizieren, die sich nicht mal schlüssig als "Song" kategorisieren ließen. Denn Mine fischt bei so unterschiedlichen Gemengelagen wie klassischer Liederkunst à la Schumann, HipHop, vertonter Lyrik, Jazz, Indie-Pop, Elektronika, Klassik, Minimalmusik, Folk und Avantgarde.

Das Ganze präsentiert sie unaufgeregt und minimalistisch arrangiert als letztlich eigenständige Kunstform, die allerdings alles andere als verkopft daher kommt, sondern nachvollziehbar, emotional zugänglich und memorabel bleibt - sozusagen also vom Kopf über den Bauch zum Herzen wandert (ihre erste EP hieß passenderweise weiland "Herzverleih"). Ganz nebenbei schaffte sie es, über eine Crowdfunding-Aktion weit vor der Veröffentlichung ihrer CD einen Auftritt mit einem 48 Mann starken Orchester im Mannheimer Capitol zu organisieren. Auch sowas ist ja nicht gerade selbstverständlich. Mal sehen, ob sich so etwas exquisites massenkompatibel durchsetzen kann. Zu wünschen wäre es Mine jedenfalls.



-Ullrich Maurer-


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