Und unermüdlich geht es in die nächste Runde: Die beiden Vorgänger der beliebten Kraut-Reihe trugen die Untertitel "Jazz Kraut" und "Live Kraut". Die dritte Auflage ist trefflich "Son Of Kraut" betitelt, denn hier geht es weniger um die Vergangenheitsbewältigung, sondern um einen Statusbericht zur Lage des Genres. Sozusagen also um eine Betrachtung der Vögel als Nachfolger der Dinosaurier. Deswegen finden sich hier Acts, die sich zwar grundsätzlich die Tugenden des Krautrock auf die Fahnen geschrieben haben, aber nicht mehr Bestandteile der Ursuppe der 70er waren und überhaupt ihr Faible hinter Begriffen wie "Postrock", "Progressive" usw. zu codieren bereit sind. Acts also wie der legendäre Perc, Electric Orange oder RPWL, die ggf. auch Leuten bekannt sein könnten, die nach 1990 geboren wurden (dort fängt nämlich die Zeitrechnung dieser Kompilation an). Aber: Selbstredend ist dies auch etwas für Ur-Krautler, denn diese sind ja erfahrungsgemäß nicht automatisch bei der Stange geblieben, was "jugendlichen" Nachwuchs betrifft...