Es ist ja irgendwie schon beschämend, dass uns ausgerechnet eine österreichische Combo vor Augen halten muss, dass der Grunge-Rock nicht nur nicht tot ist, sondern - so empathisch und energisch ausgelebt wie hier - durchaus noch seine Existenzberechtigung hat. Daniel Dorninger und seine Herren machen dabei keine Gefangenen: Ein knackiger Rauswerfer jagt den nächsten - stets auf den Tugenden des Grunge basierend: Polternde Rhythmen, bis zum gehtnichtmehr komprimierte, brachiale Gitarrenriffs, Killer-Hooklines und natürlich keine Angst vor Pop. Das Interessante dabei ist, ist der Umstand, dass sich Witchrider musikalisch gar nicht mal an offensichtlichen US-Vorbildern orientieren, sondern einfach ihr Ding in einem dröhnenden Feedback-Setting durchziehen, das am Ende zu dem o.a. Ergebnis führt. Natürlich sollte der Zuhörer schon eine gewisse Toleranz für lautere Töne mitbringen - aber jenseits des Hardrocks gibt es heutzutage kaum etwas effektiveres als Witchrider. Und einen coolen Namen hat die Band obendrein.