Louisa Rose Allen - oder eben Foxes, wie sie sich nennt - gehört zur Garde junger britischer Pop-Queens, die im weitesten Sinne dem E-Pop-Genre zuzurechnen sind. Anders als viele Kolleginnen setzen Foxes und ihr Produzent (mit dem passenden Namen "Ghostwriter") nicht alleine auf elektronische Instrumente und Computer-Technik, sondern konstruieren ihre Tracks auch gerne um organische Instrumente herum - gerne mit Piano-Betonung. Das Rezept ist dabei ebenso simpel wie effektiv: Auf einen halbwegs interessanten Groove versuchen Foxes und Ghostwriter einen möglichst eingängigen Refrain mit einer ungewöhnlichen Melodieführung zu setzen.

Nun - das sollte eigentlich jedermann versuchen, der in Sachen Pop unterwegs ist und es spricht also für das Foxes-Team, dass das weitestgehend gelingt. Indes ist die Scheibe - zumindest in der Deluxe-Version - einfach viel zu lang bzw. enthält zu viele Titel, bei denen das o.a. Rezept nicht so recht greift und dann gibt es ein Problem bei den balladesken Nummern, die dann nämlich unerklärlicherweise oft ins Klischeehafte abdriften. Als Sängerin ist Foxes nicht besonders charismatisch - was aber hauptsächlich daran liegt, dass sie auf Manierismen verzichtet und sich stattdessen auf ihr Kerngeschäft konzentriert, das sie dann allerdings wieder recht überzeugend bedient. Insgesamt ist "Glorious" eine Scheibe, die aufgrund der Vielzahl potentieller Hits deutlich über dem Durchschnitt liegt, bei der am Ende aber tatsächlich (mengenmäßig) weniger mehr gewesen wäre.