Jeremy Messersmith kommt aus Minneapolis und hat sich im Laufe seiner vier Veröffentlichungen vom nachdenklichen, leicht depressiven und vor allen Dingen introvertierten Songwriter zum expressiven Pop-König entwickelt. Seit sich der Meister um das allgegenwärtige Thema Liebe kümmert, das er auf "Heart Murmurs" in pflegeleichte, angenehme Aphorismen verpackt, ist seine Musik förmlich aufgeblüht und es sollte mit dem Teufel zugehen, wenn es ihm damit nicht gelingen sollte, in die Riege der allgegenwärtigen James Blunts und deren Epigonen unserer Zeiten zu erringen (die er in puncto Spongwriting, Vielseitigkeit und Performance leicht in die Tasche steckt).

Bemerkenswerterweise bezog Messersmith die Inspirationen für dieses Werk ausgerechnet vom Meister des trockenen Humors, Stephin Merritt, dessen Monsterwerk "96 Love Songs" in dazu anregte, das Thema mal in einem anderen Kontext anzugehen. Zugegebenermaßen muss der Zuhörer schon eine gewisse Bereitschaft mitbringen, sich nicht von großen Gesten verschrecken zu lassen (die Messersmith hier mit Konsequenz und ein wenig Bombast auftürmt) - dann allerdings ist dieses Werk genau das richtige für Leute, die von ihrem Songwriter mehr als Lagerfeuer-Feeling erwarten.