Eine "Slowly Rolling Camera" ist keine, die etwa wegkullert, sondern eine, die in Zeitlupe aufnimmt. Insofern überrascht es dann auch nicht, dass die Musik dieses Projektes - obwohl zuweilen durchaus mit Verve inszeniert - nicht eben als Speed Metal zu bezeichnen ist. Es gibt hier klassischen, allerdings rein organischen Trip-Hop mit starken Jazz, Soul, Drum'n'Bass- und Gospel-Einflüssen. Pianist und Songwriter Dave Stapleton nutzt dabei sein versammeltes Orchester, dem mit Sängerin Dionne Bennett eine imposante, soulige Stimme vorsteht, in der ganzen Vielfalt seiner Möglichkeiten, so dass jeder der einzelnen, epischen Tracks mit einer Vielzahl an Details, Stimmungen, Vibes und Szenarien aufwartet, die das Ganze deutlich jenseits der kommerziellen Popmusik ansiedeln (obwohl die souligen Vocal-Parts durchaus zugänglich und catchy daherkommen). Da die Nummern aber - mit dramatischen Intros, Zwischenspielen, Instrumental-Passagen oder Soli - eher suitenartig angelegt sind, funktioniert das Ganze am Besten als Gesamtkunstwerk in der Art eines virtuellen Soundtracks. Und: Für Audiophile ist dieses ausgezeichnet klingende Album ein Hochgenuss.