Owen Pallett ist der etwas andere "Popstar": Auf seinem neuen Album leistet sich der Mann, der schon beim Studium begann, Opern zu schreiben, nebenher Soundtracks aus dem Ärmel schüttelt und sich selbst als Arrangeur für Acts wie die Pet Shop Boys, Taylor Swift oder Robbie Williams nicht zu schade war, ein hochphilosophisches Konzept Werk, auf dem es um die "Stadien der Transformation des Ich" und eine "Annäherung an den Wahnsinn" geht. Das sagt der Meister selbst - es darf aber auch jeder seinen eigenen Weg durch das Dickicht an Gedanken, Ideen, Metaphern und Aphorismen suchen, die Pallett mit seiner eindringlich unaufdringlichen Stimme da zwischen bewusst spröde gehaltenen Arrangements daherflüstert, die einerseits eigentümlich linear daherkommen, aber auch immer wieder mit Überraschungen wie z.B. symphonischen Bläserarrangements, Elektronik Sprengseln oder folkiger Kammermusik aufwarten. Leicht macht es Pallett dem Zuhörer dabei zwar nicht - er verweigert sich aber auch nicht, sondern bietet lediglich etwas, was man in der Pomusik eher weniger sucht: Anspruch und Qualität. Das ist in der Tat Popmusik für den denkenden Menschen.